Aus aktuellem Anlaß des Weltkindertages am 20.9. möchte das Netzwerk der säkularen Sozis in NRW seiner alten Forderung nach Abschaffung der öffentlichen Konfessionsschulen erneut Ausdruck verleihen!
Noch immer existiert in NRW die Schulform der voll staatlich finanzierten öffentlichen Konfessionsschulen. Diese Schulform lehnen wir als Säkulare Sozis NRW als segregierend und anachronistisch ab!
In einem Bericht des „Instituts für humanistische Politik“ aus dem Jahre 2019 ist über staatliche Konfessionsschulen in NRW folgendes zu lesen:
„In Nordrhein-Westfalen und Teilen von Niedersachsen gibt es staatlich betriebene Schulen, die SchülerInnen und Lehrkräfte nach ihrem Bekenntnis auswählen dürfen. Im Schuljahr 2014/2015 befanden sich unter den insgesamt 2.891 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen 876 katholische und 73 evangelische Bekenntnisschulen. Jede dritte staatliche Grundschule wurde also von den Kirchen betrieben. In 75 Städten und Gemeinden gibt es keine Alternative zu diesen staatlich-kirchlichen Bekenntnisschulen. In vielen Regionen sehen sich Eltern gezwungen, ihre Kinder eine katholische oder evangelische Bekenntnisschule besuchen zu lassen, wenn sie
Bauer, Michael C./Platzek, Arik:
nicht unverhältnismäßig lange Schulwege in Kauf nehmen wollen.“
Gläserne Wände. Bericht zur Benachteiligung nichtreligiöser Menschen in Deutschland. S. 39.
September 2019
Die 2009 gegründete Initiative „Kurze Beine – kurze Wege“ fordert seit langem, dass …
- das Aufnahmerecht von Kindern an der nächstgelegenen öffentlichen Grundschule unabhängig von ihrem Bekenntnis und von Glaube und Herkunft ihrer Eltern sein soll
- an allen öffentlichen Schulen die Qualifikation und nicht die Konfession Hauptkriterium bei der Besetzung von Lehrer/innenstellen und Leitungspositionen ist.
- Kinder an öffentlichen Schulen keinen Religionsunterricht in einem Bekenntnis besuchen müssen, dem sie nicht angehören
Noch bis zum 1. November läuft eine online-Petition der Inititative „Kurze Beine – kurze Wege“, die alle Befürworter zur Unterstützung aufruft.
Endlich Gerechtigkeit: Schluss mit Diskriminierung an Grundschulen in NRW!
Das Netzwerk der Säkularen Sozis in NRW fordert eine Änderung der Landesverfassung NRW, damit alle öffentlichen Bekenntnisschulen zum Wohle der Kinder und ihrer Eltern in Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden.
Die kommenden Landtagswahlen in NRW im Mai 2022 sind eine gute Gelegenheit, dieser Forderung nach einem Ende der Diskriminierung von Schülern an Grundschulen in NRW auch politische Initiative folgen zu lassen!
Sprecher des Netzwerks der Säkularen Sozis NRW:
Johannes Schwill, Toni Nezi, Dr. Sabrina Seidler