Humanisten und Säkulare haben in der Regel viel gemeinsam, wenn es um die Religions- wie Weltanschauungsfreiheit und die Überwindung von Privilegien wie auch Diskriminierung geht.
Deshalb ist es für unsere Kreise gleichermaßen ein Fest, dass vom 22. Juni bis 24. Juni 2018 der HumanistenTag in Nürnberg begangen wird. Dieses Jahr steht er ganz im Zeichen der 70-Jahrfeier der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948. Erneut haben die Veranstalter eine bunte Palette an Podien, Vorträgen und Workshops auf die Beine gestellt.
Eine Diskussion um die Werte, die Europa braucht, Perspektiven humanistischer Seelsorge und die politische Verfolgung von Atheistinnen und Atheisten werden angeboten. Vertreter des Zentrums für Politische Schönheit besprechen die Kunst als Waffe im Kampf um Menschenrechte und ein ganzer Chor wird eingesetzt, um „Sing Human Rights“ zu gestalten.
Prominente „Freigeister“, wie der Wissenschaftskabarettist Vince Ebert, die Computer-Aktivistin Constanze Kurz und der Autor und Bundesrichter a.D. Heinz Fischer geben sich die Ehre. Außerdem konnte der Vize-Präsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermanns, für ein begrüßendes Plädoyer gewonnen werden.
Leider wird kein offizielles politisches Podium stattfinden, das die parteipolitischen Gruppen miteinbezieht, um ihre Arbeit und Ziele vorzustellen. Schließlich hätten mindestens Liberale, Grüne, Linke und Säkulare Sozis ihre Positionen miteinzubringen, um sie vielleicht auch mit der relativ jungen Partei der Humanisten (PdH) zu diskutieren. Allerdings gibt es Raum für Vernetzung und Gespräche. Dafür stehen auch Kooperations- und Medienparter, wie die Bundeszentrale für Politische Bildung, die Friedrich Ebert Stiftung (fes), die taz und das philosophie Magazin ein.
„Wir möchten nicht nur von Humanismus reden, sondern diesen Begriff mit Leben füllen“, sagt Michael Bauer, Geschäftsführer der gemeinnützigen Deutscher Humanistentag GmbH. „Humanismus und Menschenrechte sind aufs Engste miteinander verknüpft. Dass beide keine trockene Angelegenheit sein müssen, werden wir mit dem HumanistenTag beweisen.“
Neben ökumenischen und konfessionellen Kirchentagen, ist der Humanistentag in Nürnberg bis jetzt das einzige, deutschlandweit Resonanz findende Festival, an welchem Konfessionsfreie, Humanisten, Säkulare und weitere Freunde der gepflegten Menschenrechte zusammenkommen können.
Für das nächste Jahr gibt es auch Pläne des Säkularen Forums in Hamburg, solch ein Festival zu organisieren. Es mag sein, dass Nürnberg in dem Sinne Schule macht und schon bald an weiteren Orten in Deutschland solche weltanschaulich-menschenrechtliche Feierlichkeiten begangen werden können.