In Vertetung des Zentralrats der Konfessionsfreien (ZdK), wirkte der Co-Vorsitzende des Berliner AK „Säkularität und Humanismus“, Dr. Uli Bieler, am 25. März bei einer Veranstaltung der Berliner Freimaurerloge „Les trois Globes“ („3WK“) mit. Es ging um ein Update hinsichtlich der Laizität und des Staats-Kirche-Verhältnisses aus europäischer Perspektive.
Neben der deutschen Situation, schilderten die anderen drei Referent*innen die Lage in Belgien, Frankreich und der Schweiz. Während der Laizismus in Frankreich bekannt ist (u.a. kein Religionsunterricht in Schulen, keine Kirchensteuer!), überraschte Dr. Bieler, dass sich Belgien sehr in Richtung auf auf einen laizistischen Staat hin entwickelt hat, u.a. mit freiem Recht auf Abtreibung, Homoehe und der Sterbehilfe. In der Schweiz sind hingegen die Kantone für religionspolitische Fragen zuständig. Entsprechend heterogen sei die Lage; nur die Kantone Genf und Neufchatel seien laizistisch, gemäß französischem Vorbild.
Der zweite Themenkomplex befasste sich mit dem Verhältnis Laizität und Demokratie; die Kritik an der Obrigkeitsgläubigkeit der Kirchen und ihre Ungleichbehandlung von Frauen und queeren Personen war sehr deutlich. Dr. Bieler verwies auf die unrühmliche Geschichte der beiden großen Kirchen in Deutschland während der Nazizeit.
Im Anschluss erfuhr unser Vertreter, dass die „klassischen deutschen Logen“ von ihren Mitgliedern ein positives Bekennntis hinsichtlich eines Gottesglaubens erwarten. Deswegen wurde vor einigen Jahren in Berlin ein Ableger der französischen Logen gegründet, die laizistisch orientiert sind. Die Veranstaltung fand in französischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.