Bundestreffen: Laizistische SozialdemokratInnen lehnen Gesetzentwurf zur Beschneidung von Jungen ab

Laizistische SozialdemokratInnen (Bundessprecher/innenkreis)

Pressemitteilung

Laizistische SozialdemokratInnen lehnen den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Jungenbeschneidung kategorisch ab

Drittes Bundestreffen in Berlin zeigt langen Atem und gute Resonanz

 

Berlin, Bundeshaus, 3. November 2012

Das dritte Bundestreffen der SPD-Mitglieder für die Trennung von Staat und Religion fand gut besucht im Marie-Juchacz-Saal im Reichstagsgebäude statt. Ungeachtet des Gegenwindes vom Parteivorstand wurden sämtliche SprecherInnen neu gewählt und verschiedene Forderungen beraten und verabschiedet.

 

Ein besonders aktuelles Thema griff man mit einer klaren Forderung zur religiös motivierten Jungenbeschneidung auf. Die SPD-Laizisten fordern, dass das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit und eigene Religionsfreiheit klar Vorrang haben müsse vor dem Erziehungsrecht der Eltern und religiösen Riten, die nicht in diese Zeit passen. Die Entscheidung, sich durch einen irreversiblen chirurgischen Eingriff zu einer Religionsgemeinschaft zu bekennen, könne nur mit der Volljährigkeit erfolgen.

Sie lehnten deshalb den vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung, der nicht einmal die ohnehin religionsfreundlichen Vorgaben des Ethikrates beachtet, klar ab. Der Gesetzentwurf verlange weder, dass der Eingriff von einem Arzt durchgeführt werde, noch mache er eine wirkungsvolle Betäubung zur Bedingung. Nicht zuletzt deshalb lehnen Kinderärzte wie auch die Kinderpolitischen Beauftragten aller Parteien diesen Entwurf ebenso harsch ab.

Eine weitere Resolution forderte die eigene Partei SPD auf, den im Jahr 2007 gestrichenen Passus im Grundsatzprogramm, dass auch für kirchliche Angestellte alle Arbeitnehmerrechte und das Grundrecht auf eine selbstbestimmte Lebensführung gelten sollten, endlich wieder aufzunehmen. Beides ist nicht der Fall, wie das fehlende Streikrecht und die zahlreichen Entlassungen wegen Scheidungen, Homosexualität etc. immer wieder belegen.

Der Sprecherkreis wurde auf neun Sprecherinnen und Sprecher erweitert, so dass man künftig, zusätzlich zu den inzwischen zehn Landesgruppen, noch besser in der ganzen Republik präsent sein kann. Im Sprecherkreis sind: Claudia Blume, Michael Bauer, Adrian Gillmann, Ellen Kühl-Murges, Oliver Lösch, MdB Rolf Schwanitz, Horst Isola, Lukas Plewnia und Nils Opitz-Leifheit.

Der Gegenwind aus dem Parteivorstand werde durch Rückenwind aus der Parteibasis mehr als wettgemacht, meinte Nils Opitz-Leifheit, einer der Bundessprecher, zur Entwicklung der Gruppe in den letzten drei Jahren. So stünden schon über tausend Genossinnen und Genossen hinter ihnen.

Bericht auf der Webseite:

http://www.laizistische-sozis.eu/nachrichten/aktuelles/117-bericht-vom-bundestreffen-2012-in-berlin

V.i.S.d.P.: Nils Opitz-Leifheit Hauflerweg 10; 71336 Waiblingen; www.laizistische-sozis.de